Inszenierte Macht 2
Theatervorstellungen nahmen einen wichtigen Platz im Leben der Römer ein. Das Theater war mehr als einfach nur ein Ort der Entspannung, sondern auch ein Ort der Begegnung, der Information, des Austauschs; vor allem förderte es den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wie beim Amphitheater besteht eine enge Verbindung mit der Politik: Die Finanzierung der Gebäude wurde zum grossen Teil von Magistraten übernommen, die dafür über öffentliche Gelder verfügten. Für eine gelungene politische Karriere war der Erfolg der Spiele ein wesentlicher Faktor.
In den Provinztheatern gab es vor allem Possenspiele, Pantomimen, Tänze, Gesänge, Musikdarbietungen und mythologische Darstellungen; Tragödien und Komödien wurden dagegen wohl eher selten inszeniert.
Das Theater von Avenches bildete zusammen mit dem Cigognier-Heiligtum einen weitläufigen Gebäudekomplex, der verschiedenen Zwecken, unter anderen auch dem Kaiserkult mit seinen Opfern und Riten, diente.