Palais de Derrière la Tour

Palast von Derrière la Tour

Residenz eines hohen Würdenträgers ?

Die dürftigen Reste des Beckens einer Badeanlage, die unterhalb der Rue du Pavé im Abhang auf der Höhe des letzten Wohnblocks sichtbar sind, bilden das einzige konservierte und heute sichtbare Mauerwerk eines monumentalen Palastes aus dem 3. Jh. n. Chr. Das Gebäude erstreckte sich einst über die gesamte südlich der Rue du Pavé gelegene Terrasse und nahm auch einen Grossteil des nordwärts gerichteten Abhangs, von der Avenue du Général Guisan bis zur Rue du Moulin, ein. Im Osten, innerhalb der umstrukturierten insula 7, liess sich ein gewerblich-administrativer Sektor identifizieren, der aus einem speziell gesicherten Lagerhaus, einem Verwaltungsgebäude mit beheizten Räumen, Läden sowie gesonderten Gebäuden mit Bädern bestand. Dieser Teil des Anwesens war um einen grossen freien Platz gruppiert, während ein von einer Säulenhalle gesäumter Garten im Südwesten die Verbindung zur eigentlichen Residenz gewährleistete.

Ausserhalb des regelmässigen Wohnquartier-Rasters der Stadt angelegt, existierte fast 100 m westlich von insula 7 bereits um die Mitte des 1. Jh. n. Chr. ein erstes Anwesen. Nach verschiedenen Umbau- und Erweiterungsmassnahmen bildete dieses Gebäude den Kern der Palastanlage des 3. Jh. Diese wurde im Osten durch den bereits erwähnten trapezförmigen Hof erweitert, um den herum sich Räume mit Verwaltungs- oder Wohnfunktion, darunter auch eine Badeanlage, gruppierten. Dieser Teil des Gebäudes ermöglichte es, auch höher stehende Gäste in grösserer Zahl zu beherbergen. Ein weiterer Hof verlängerte das Gebäude nach Westen, so dass die Palastanlage in ihrem Endausbau eine Fläche von fast 15'000 m2 einnahm.

Der Kern dieser Residenz, deren Besitzer zweifellos eine ranghohe, weit über Aventicum hinaus bekannte Persönlichkeit gewesen sein muss, war symmetrisch um einen weiten, von Portiken gesäumten Hof (peristylium) angeordnet, dem im Norden auf der Mittelachse ein grosser, wohl für Audienzen bestimmter Empfangssaal mit einem 12 x 18 m grossen Mosaik und einem zentralen Wasserbecken angegliedert gewesen ist. Diesem zentralen Saal entsprachen drei kleinere Pavillions die sich je hinter einer der übrigen Portiken des Peristyls befanden. Besondere Erwähnung verdient derjenige auf der Südseite des Hofes, bei dem es sich um ein so genanntes Sommertriclinium, einen mit Mosaiken und Wandmalereien geschmückten, aber nicht heizbaren Speise- und Empfangsraum gehandelt hat. In den beidseits der Nordfassade vorspringenden Gebäudeteilen (Risaliten) befanden sich, auf mehrere Geschosse verteilt, wohl die Gemächer des Besitzers und von dessen Angehörigen.

 
Das Computermodell der Palastvilla im 3. Jh. in der heutigen Landschaft. Modell L. Francey
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