Macht der Bilder
Die Porträts des Kaisers und der kaiserlichen Familie verherrlichten die Tugenden und die Heldentaten derer, die sie darstellten; sie brachten die Macht Roms und die Bedeutung der verschiedenen, aufeinander folgenden Dynastien zum Ausdruck; sie verkörperten die Macht an sich. Kaiserporträts waren während der gesamten Dauer des Römischen Reichs überall verbreitet. Es gab sie als Büsten, Statuen, gemalte Bildnisse oder auf Reliefs. Sie standen auf dem Forum und in den Tempeln, wo sie Teil des Kaiserkultes waren, im Theater und Amphitheater neben den Götterbildern sowie in den Gerichten, wo der Kaiser das Recht repräsentierte. Auch Münzen gehörten zum festen Bestand der kaiserlichen Propaganda.
In tiefer Verbundenheit gelobten die Soldaten dem obersten Heerführer, dem Kaiser, Gehorsam und Treue. Die kaiserlichen Bildnisse waren ihre steten Begleiter, ob in den Militärlagern, auf den Feldzeichen, als Medaillons auf ihren Panzern oder auf dem Geschirr ihrer Pferde.